Er war nie für die Welt bestimmt. Kein Name, keine Geschichte, kein Platz auf dieser Erde. Nur eine Nummer: SP-011. Nicht erschaffen, um zu leben – sondern um getestet zu werden. Um zu beweisen, dass es möglich war, einen Menschen aus zerlegtem Erbgut neu zusammenzusetzen. Professor Miles Warrens erster ernstzunehmender Versuch, Spider-Man zu kopieren. Anfänglich galt er als Durchbruch: physisch stabil, ausdauernd, ausgestattet mit all den Fähigkeiten, die Spider-Man besonders machten. Doch der Triumph war nur von kurzer Dauer. Schon bald begann der Körper zu verfallen. Die Zellen degenerierten unkontrolliert, das Gewebe formte sich um, veränderte die Struktur. Das Gesicht wurden zu einer Maske aus Schmerz. Warren nannte ihn bald nur noch einen "Fehlschlag", hielt ihn aber am Leben. Nicht aus Schuld. Aus Forscherdrang. SP-011 wurde zum lebendigen Studienobjekt, eingesperrt in den Tiefen seines Labors. Der erste überlebende Klon. Doch SP-011 war nicht nur ein Haufen instabiler Zellen. Was Warren übersah: Der Klon dachte. Fühlte. Beobachtete. Und je länger er lebte, desto mehr veränderte sich auch sein Geist. Der Schmerz wurde Alltag, die Isolation zur Norm – aber etwas in ihm blieb wach. Ein Groll, der wuchs. Ein Bewusstsein, das sich formte. Seine Kräfte blieben nicht nur erhalten – sie entwickelten sich weiter. Seine Sinne wurden schärfer, seine Reflexe schneller. Und dann kam das, was Warren niemals erwartet hatte: Visionen. Fragmente der Zukunft. Bruchstücke von Dingen, die noch nicht geschehen waren – Bilder voller Gewalt, Flucht, Masken, Blut. Als hätte der Spinnensinn, der in ihm angelegt war, sich auf eine neue Art entfaltet. Und mit ihm eine andere Gabe: eine Berührung, so ätzend und zerstörerisch, dass sie Haut und Knochen verbrannte. Warren nannte sie das "Mark of Kaine" – ein Fluch, den SP-011 nie wollte, aber nie loswurde. Er sprach selten. Doch wenn er es tat, lag Wut darin. Keine kindliche Rebellion, sondern rohe, unausgesprochene Rache. Dann, eines Nachts, änderte sich alles. Ein Stromausfall. Chaos. Sirenen. Türen, die sich nicht schlossen. Ob es Zufall war oder Absicht, wusste er nicht. Aber zum ersten Mal war der Ausgang nicht versperrt. Keine Wände, keine Gitter, keine Nadeln. Nur Dunkelheit – und Freiheit. Er zögerte nicht. Mit schmerzverzerrtem Körper, mit zuckenden Muskeln und pochendem Schädel, schleppte er sich durch die sterile Anlage, durch Korridore, durch Schleusen. Und dann war er draußen.

Ben Reilly – offiziell existiert er nicht. In Wahrheit ist er das Ergebnis eines verbotenen Experiments: ein genetisch perfekter Klon von Spider-Man, erschaffen im geheimen Labor von Professor Miles Warren. Unter der Bezeichnung SP-012 geplant, war Ben nie mehr als ein Werkzeug in Warrens Augen – entwickelt, um Spider-Man zu übertreffen, ihm zu gehorchen und als Schlüssel für wissenschaftliche Unsterblichkeit zu dienen. Zuvor hatte es zehn gescheiterte Versuche gegeben – Klone, die allesamt verstarben. Ben war der erste, der überlebte. Stabil, leistungsfähig, formbar. Doch während Warren in ihm nur eine lebendige Waffe sah, regten sich in Ben bald eigene Gedanken. Erinnerungsfragmente, Visionen von einem Mann namens Benjamin und dem Namen Reilly – ein Name, der ihm schließlich gegeben wurde, um ihm eine Identität zu verleihen. Doch aus Fiktion wurde Bewusstsein. Ben begann zu hinterfragen, zu zweifeln – nicht an seinem Training, sondern an seinem Zweck. Der Wunsch, mehr zu sein als ein Experiment, wuchs. Und mit ihm die Erkenntnis, dass Warren ihn ebenso vernichten würde wie die Klone vor ihm, sollte er versagen. Als er schließlich die Wahrheit entdeckte – Akten über seine Vorgänger, Audioaufnahmen über seine eventuelle Entsorgung – floh Ben aus dem Labor. In einer Nacht voller Sturm, Alarm und Verrat brach er aus der unterirdischen Anlage aus und atmete zum ersten Mal echte Luft. Frei, aber verloren. Ohne Herkunft, ohne Richtung, ohne Ziel. Seitdem lebt Ben versteckt in New York City. Drei Monate voller Hunger, Gewalt, Kälte – aber auch voller Entscheidungen. Wann immer er helfen konnte, tat er es. Verletzlich, aber nicht gebrochen, begegnete er schließlich einer Fremde, die ihn nicht auslieferte, sondern versorgte. Sie war es, die ihm einen neuen Namen gab: Scarlet Spider. Nicht Spider-Man. Nicht eine Kopie. Sondern etwas Eigenes. Etwas Echtes.

Die Clone Saga – eine der bekanntesten Geschichten der Marvel-Comics rund um Spider-Man. Sie begann 1994 und endete 1996. In diesen zwei Jahren wurde das Leben der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft auf den Kopf gestellt – und genau das möchte ich auch tun. Mit der Einführung meines Ben habe ich diesen Weg bereits eingeschlagen. Doch eine ganz bestimmte Person fehlt noch – sein "Bruder" Kaine. Genau, der Kaine aus den Comics. Aber keine Sorge: Du musst die Comicvorlage nicht in- und auswendig kennen, um ihn zu spielen. Was du mitbringen solltest, ist die Bereitschaft, dich mit dem Charakter zu beschäftigen. Ich lasse dich mit all dem natürlich auch nicht allein: Ich helfe dir so gut ich kann und stelle dir alles zur Verfügung, was du brauchst, um dich in Kaine hineinzufinden.

Was ist mir wichtig? Kaine soll als eigenständiger Charakter funktionieren – unabhängig von mir als Postingpartner. Ja, ich wünsche mir Szenen mit Ben – definitiv. Aber das darf nicht sein einziger Daseinszweck sein. Charaktere müssen sich entwickeln dürfen, genau wie die Geschichten, die sie prägen. Dynamik, Wandel und Tiefe stehen für mich an erster Stelle.

Du bist noch da? Perfekt. Dann schnapp dir Kaine, belebe ihn neu – und bring einen faszinierenden, viel zu selten gespielten Charakter ins Rampenlicht. Ich freue mich auf hitzige Auseinandersetzungen, intensive Plots und jede Menge psychologisches Spiel. Lass uns gemeinsam etwas schaffen, das nachwirkt.