Adrienne kam schon überambitioniert zur Welt. Sie schrie nach Aufmerksamkeit, wollte immer und überall die Erste sein. Oder waren es die verbalen Schellen des Vaters und seine laute Stimme, die sie veranlasst hatten, nach mehr zu streben? Dass sie mehr sein sollte? Was es auch war – Adrienne tat alles, um perfekt zu sein. Sie war die perfekte Tochter, hatte das perfekte Benehmen, die perfekten Freunde, die perfekten Noten, das perfekte Studium – und nicht zuletzt den perfekten Freund und Ehemann.
Sie konnte gar nicht übergangen werden, immerhin war sie die Beste. Als ihr Vater jedoch ihre jüngere Schwester Emma als Firmennachfolgerin auserkor, war es für Adrienne wie ein Schlag ins Gesicht. Ihre Geschwister sah sie ohnehin stets von oben herab an. Sie waren nicht die Ersten. Sie war es. Die Geburt ihrer Geschwister war aus ihrer Sicht unnötig gewesen. Und doch – dafür, dass sie so viel geopfert hatte, wurde sie übergangen? Es half auch nicht, dass Emma auf den Familienthron verzichtete; der Schaden war längst getan. Zwar wurde Adrienne die CEO des Familienunternehmens, allerdings musste sie mit ansehen, wie ihre Schwester eine besser laufende Firma führte und einen festen Platz innerhalb einer Mutantengesellschaft hatte. Niemand war besser als Adrienne. Niemand.
Adrienne kennt keine Skrupel in ihrer Eifersucht und in ihrem Drang, perfekt und die Beste zu sein. Sie ermordete ihren Ehemann, weil er ihr auf die Nerven ging, sie lässt sich auf schmutzige Deals ein – und ihr Weg führt sie direkt in den Hellfire Club. Ob das reicht, um die Existenz ihrer Geschwister auszulöschen? Adrienne ist eine Mutantin und ist der Psychometrie fähig.

Da war er, der erstgeborene Sohn! Christian kann sich noch gut erinnern, wie viel Erwartung sein Vater in ihn steckte. Er war der Goldjunge, das perfekte Kind, derjenige, der die Firma übernehmen sollte. Doch Christian war sehr weit davon entfernt, perfekt zu sein – oder perfekt sein zu wollen. Er wollte kein knallharter Businessmann wie sein Vater sein, noch wollte er seine Schwestern ausstechen. Er wollte Ruhe. Lesen. Konzerte besuchen. Reisen. Weit weg von der lauten Stimme des Vaters und der drohenden Angst, dass physische Gewalt folgte.
Es wurde nicht besser, als Christian bemerkte, dass er schwul war. Sein Coming-out war unfreiwillig und wurde vom Vater nicht gut aufgenommen – im Gegenteil. Was folgte, waren dauerhafte verbale Beleidigungen und enormer Druck, sodass Christian irgendwann zu Drogen und Selbstverletzung griff, um einen Weg aus seinem Elternhaus zu finden. Irgendwann sperrte Winston seinen Sohn in eine Nervenheilanstalt – nicht nur, um die psychischen Probleme aus ihm „herauszutreiben“, sondern auch die Homosexualität. Erst seit wenigen Jahren konnte er sich von der Familie losreißen und sein Leben als er selbst leben. Oder verfängt er sich in Adriennes Arme und wird in den Hellfire Club gezogen?
Christian ist ein Mutant und kann die Energien der Astralebene manipulieren.

Das Nesthäkchen der Familie Frost. Was Cordelia auch tat, für den Vater war es nie gut genug. Sie war nicht schnell genug, nicht gut genug, benahm sich nicht gut genug, der Zopf war nicht gut genug. War es die Enttäuschung, dass er noch eine Tochter bekommen hatte und nicht noch einen Sohn? Wer weiß. Cordelia will das heute gar nicht mehr so genau wissen.
Von ihrem Vater wurde sie als hoffnungsloser Fall abgestempelt, also tat sie das, was von ihr erwartet wurde – sie wurde zu einem hoffnungslosen Fall. Sie trug permanent nur Schwarz, schwarzes Make-up, färbte sich die Haare schwarz. Die Rolle wurde ihr doch zugeschrieben?
Dabei ist Cordelia jemand, der sehr viel fühlt und sehr gut beobachten kann – wenn man sie doch nur ein wenig gefördert hätte. Für ihre Geschwister hat sie kaum etwas übrig – außer, wenn sie etwas, meist Geld, von ihnen braucht. Sie haben sich nie um die Jüngste im Bunde geschert, wieso sollte sie ihren Geschwistern dann mehr als das Minimum geben? Cordelia ist eine Mutantin und besitzt die Mutation Empathie.

Emma Frost, White Queen. Hart erarbeitetes Pokerface und ein noch härter erarbeiteter Ruf. Emma war in ihrer Jugend unterdurchschnittlich – bis die Telepathie ausbrach und sie das Wissen förmlich aufsog und verinnerlichte. Sie riss sich, sobald sie volljährig war, vom Elternhaus los – nicht zuletzt, weil ihr Vater sie erpresste, damit sie nicht Lehrerin wurde. Tellerwäscherin, Motelbett, inszenierte Entführung, um an das Geld ihres Vaters zu kommen. Mit den Jahren legte sie Skrupel ab. Die Welt schenkte ihr nichts – wieso sollte sie sie mit der Unterdrückung ihrer Person belohnen?
Hart und kalt wie ein Diamant. Hellfire Club, White Queen. Bis sie nicht mehr gut genug war und eliminiert werden sollte. Xavier. X-Men. Ein Zuhause, eine Möglichkeit, ein Lehrstuhl. Bis auch das ihr genommen wurde – und zwei ihrer Mädchen, ihrer Cuckoos. Krakoa, Ratsmitglied, Wut. Wie schafft man es, die Schuldigen brennen zu lassen, wenn das Feuer und die Vergeltung nur noch mehr Leid bringen?

Die Geschwister stehen nicht gut zueinander. Christian und Emma hatten in ihrer Jungend viel Kontakt und warne dicke miteinander, das ist in all den Jahren mittlerweile auch verloren gegangen. Zwischen Adrienne und Emma soll es definitiv bei der Feindschaft bleiben, bei Christian und Emma würde ich mir eine Annhäherung wünschen. Wie diese schlussendlich endet und wie gut das klappt, könnten wir ja besprechen. Das Verhältnis zu Cordelia soll auch im Negativen bleiben. Neben Emma gibt es viel anschluss in Form von anderen Mutanten:innen oder andere zauberhafte Wesen, die dem Forum Leben einhauchen. :) Emmas Geschwister sind immun gegen ihre Telepathie, aber sie ist nicht immun gegen deren Mutationen. Comicwissen muss man keins besitzen, über die Frostgeschwister gibt es auch nur wenig auf dem Marvel Wiki nachzulesen.
Umso besser, damit wir unser eigenes Ding aufbauen können. ♥