Viele sehen in Erik Lehnsherr, der auch und vor allem als Magneto bekannt ist, lediglich den berüchtigten Anführer der Bruderschaft der Mutanten, die eine terroristische und oder extremistische Gruppierung darstellt, die sich für die Lossagung von der menschlichen Gesellschaft und praktisch immer einhergehenden Unterdrückung durch diese, einsetzt und kämpft. Da ihre Reihen einzig und allein, wie Magneto selbst, der ein Mutant ist, aus eben diesen zusammen gesetzt ist. Das Magneto jedoch durch seine Herkunft als Überlebender des Holocaust und zahlreiche weitere Schicksalsschläge in seinem weiteren Leben zu dieser extremen Haltung getrieben wurde wissen nur die wenigstens. Geschweige denn das es sie interessieren würde. Das er eigentlich schon 96 Jahre alt ist, sieht man ihm nicht an, da er sich vor vielen Jahren in den Savage Lands durch außerirdische Technologie stark verjüngen konnte. Sodass er heute noch immer an vorderster Front im Kampf für die Unabhängigkeit der Mutanten steht. Oft wird er in dieser Sache nur als machthungriger, oder extremistischer Schurke gezeichnet, während ihm tatsächlich daran gelegen ist, seinesgleichen in eine bessere und tatsächlich freie Zukunft zu führen...

Immer wieder fragt man sich, ob ein Mensch die Umstände formt, oder die Umstände den Menschen. Auch bei Eunwoo Lee wäre diese Frage wohl mehr als berechtigt – eine klare Antwort wird es jedoch kaum geben. Aufgewachsen als Kind von Immigranten in Seattle, USA, war er immer schon ein wenig anders als die Kinder um ihn herum. Dass dieses anders auf ein X-Gen zurückzuführen ist, war für ihn lange unklar. Ein plötzlicher Frosthauch in der Luft, Eiskristalle auf seiner Haut, Atem, der Räume gefrieren ließ – schon immer zog er den Rückzug vor und Geheimnisse, in der Hoffnung auf Selbstschutz. Einzig seiner Mutter vertraute er sich damals an, doch Liebe wurde schnell von Angst verdrängt, Zuneigung von Kontrolle. Und so lernte er früh, seine Kräfte so gut es ging zu verbergen, doch je älter er wurde, desto stärker brachen sie durch. Kälte wurde sein ständiger Begleiter, bis er sie nicht mehr verstecken konnte. Sein Weg führte ihn schließlich an Xavier's School for Gifted Youngsters, wo er zu einem disziplinierten Schüler wurde, der in der Beherrschung seiner Kräfte glänzte, aber im Umgang mit Nähe und Vertrauen versagte. Die Schule dabei nicht nur ein Ort, wo er sich erstmals lebendig fühlte, sondern auch, wo Cael in sein Leben trat – ein anderer Mutant, geboren im Feuer. Erst Rivalen, dann Verbündete, schließlich mehr als beste Freunde. Gegensätze, die sich unweigerlich anzogen; in Cael fand Eunwoo das erste Mal Akzeptanz. Doch der Blip nahm ihm diese Hälfte seines Lebens. Cael verschwand und zurück blieb ein junger Mann, der in fünf Jahren Einsamkeit erneut zerbrach. Orientierungslos und getrieben von Schmerz, driftete Eunwoo ab. Kleine Diebstähle, Nächte voller Flucht, Kontakte in die falschen Kreise. Seine Kräfte wurden instabil, unkontrollierter, getrieben von Wut und Schuld und er selbst zu einem Mann, der zwischen Schatten und Selbstzerstörung lebte. Noch heute ist der inzwischen 25-Jährige mehr Schatten als Licht. Ein Mutant, der sich von der Welt entfremdet hat und doch sehnsüchtig nach Nähe sucht. Er wirkt kalt, unnahbar, fast arrogant und doch steckt unter dem Eis eine Verzweiflung, die jede seiner Handlungen antreibt. Größtenteils lebt er zurückgezogen, pflegt Kontakte nur zu seinen Kunden als Tattoo Artist in New York – ein stiller Künstler fremder Leben, der fremde Geschichten auf Haut verewigt, während er seine eigene weiterhin im Frost verschließt.

Ezekiel Stane träumte schon immer von einer besseren Welt, in welcher der Mensch von technischem Fortschritt profitieren konnte. Es war in der Technik kein Mittel zur Gewalt, sondern allein zu Hilfe der Menschheit. Gefördert, von seinem Vater, welcher auch sein Vorbild war, wuchs er mit dem Gedanken auf, einmal selbst etwas zu verändern. Zeke verbrachte viel Zeit mit Experimenten und Entwürfen, ehe sein Vater starb. Der Grund? Laut den Behörden ein Flugzeugabsturz, doch daran wollte Ezekiel nicht glauben. Denn er wusste, dass sein Vater hatte Stark Industries aufsuchen wollen. Dort, wo zu der Zeit seines Todes durch einen Kampf zweiter Maschinen reines Chaos herrschte, was er im Fernsehen hatte sehen können. Der Tod stürzte Ezekiel in eine Depression, weshalb er sich Hilfe suchte. Nach seinem Abschluss fand er seine Stelle bei Stark Industries, wobei er an das Geheimnis seines Vaters kam. Dieser war kein Held, sondern der Iron Monger. Ein weiteres Trauma für Ezekiel, welcher sich schwor, dass er niemals so werden wollte, wie sein Vater. Nachdem der Snap ihm seine Freundin nahm, verschwand Ezekiel und baute sich in einer anderen Stadt unter neuem Namen ein Leben auf. Doch in all der Zeit konnte er seine Hände dennoch nicht von Technik lassen. Diese Technik war es schlussendlich auch, welche ihn am Ende ins Gefängnis brachte. An den Ort, an welchem er niemals hatte sein wollen. Doch The Hood und seine Gang holten ihn aus der Zelle heraus, man kontrollierte ihn und die Kräfte, welche er durch seiner bionischen Upgrades hatte. Und als die Kontrolle schwand und Zeke wieder ein freier Mann war, da kam auch etwas anderes. Erneut diese Einsamkeit.

Francis David Castle ist ein toter Mann. Die offizielle Todesursache: Kopfschuss; eine Kugel der gleichen Waffe, die an diesem Tag auch seine Frau und beide Kinder tötete. Einst ein renomierter Lieutenant des Marine Corps, bringt dieses Ereignis Frank wieder in ein Kriegsgebiet, welchem er eigentlich entkommen war. Um seine Familie zu rächen geht der 47-Jährige auf einen Feldzug gegenüber jedem, der in irgendeiner Form dafür verantwortlich sein könnte und löschte dabei eigenhändig mehrere der größten Gangs von New York City aus, was er sein zuhause nennt. Eine Verhaftung und ein Gerichtsverfahren bescheren ihm so den Spitznamen The Punisher - Judge, Jury, Executioner - doch gelingt es Castle dem Gefängnis zu entfliehen, um erneut unterzutauchen.
Einst liebender Familienvater, wandelt sich Frank mehr und mehr zu einem skrupellosen, gewaltvollen Vigilante, der aber trotz allem noch einen Moralkodex besitzt. Das Ziel, all jene zu bereinigen die mitverantwortlich sind, entpuppt sich als ein Größeres als zuerst angenommen und geht weit bis in seinen letzten Einsatz in Kandahar zurück, wo er einer off-record Tötungseinheit angehörte. Unter dem Decknamen Pete Castiglione bewegt er sich wie ein Schatten durch Hell's Kitchen, jeder der ihn einst kreuzte nur eine gut platzierte Kugel von der Hinrichtung entfernt. Und bei allem, was er in den vergangenen Jahren erleben musste, stand die Rückkehr eines alten Feindes nicht auf seiner Bingo-Liste.

Gaveedra Seven – besser bekannt als Shatterstar – stammt aus dem Mojoverse, einer grausamen Dimension, in der Gewalt zur Unterhaltung und Kämpfer zu Produkten gemacht werden. Als genetisch perfektionierter Gladiator wurde er erschaffen, um zu kämpfen – doch er entschied sich, zu rebellieren. Seine Begegnung mit Rictor, einem Mutanten aus einer anderen Realität, veränderte alles: Statt allein gegen das System zu stehen, fand er einen Verbündeten, einen Anker – vielleicht sogar mehr. Gemeinsam führten sie den Kampf gegen Mojo an und zwangen den Tyrannen in die Knie. Heute lebt Shatterstar in einer Welt, die ihm fremd ist – voller Emotionen, Freiheit und Unberechenbarkeit. Er spricht wenig, beobachtet viel, kämpft mit Präzision – und liebt mit einer Klarheit, die ihn selbst manchmal überrascht. Zwischen zwei Realitäten, zwischen Krieg und Alltag, zwischen Pflicht und Gefühl sucht er seinen Platz. Und findet ihn immer öfter dort, wo Rictor ist.

Giuliana wuchs bei ihrem Onkel und seiner Frau in einer Kleinstadt auf, da ihre Mutter bei ihrer Geburt verstarb und sie ihren Vater nie kennenlernte. Ihre Kindheit verlief auf normale Weise, doch als sich kurz vor ihrem Schulabschluss ihre Mutation zum ersten Mal offenbarte, zerstörte diese die Welt von der Amerikanerin. Denn sie…war ein Monster. Nach ihrem Schulabschluss floh sie aus der Kleinstadt, um diese nicht mit ihren Kräften ins Unheil zu stürzen. Im Alter von 17 Jahren befand sie sich damit auf der Straße und machte schlimme Zeiten durch, ehe sie im Alter von 21 Jahren in New York strandete, wo eine alte Dame ihr ein Zuhause und eine neue Familie bot. Ihre Welt wurde wieder etwas besser, mit der Zeit kam ein Job und bald auch ein Zuhause für sich allein. Mit den Jahren kam Giuliana in New York an und lernte sich erneut lieben, ohne ihre Kräfte zu benutzen. Schlussendlich brachte ihr das Schicksal Ben Reilly ins Haus, einen vollkommen verwirrten Teenie, welchem sie das Leben rettete und welchen sie dann auch bei sich aufnahm. Mit Ben kam Chaos, doch auch Freude in ihr Leben. Heute ist er ein Teil ihrer Familie und der Mensch, mit welchem sie am meisten Zeit verbringt.

Grant Ward war nie für ein normales Leben gemacht – nicht, weil er es nicht wollte, sondern weil man es ihm nie ließ. Aufgewachsen in einem gewalttätigen, zerrissenen Elternhaus wurde er früh zum Überlebenskünstler. Misshandelt, unterdrückt, manipuliert – erst durch seine Familie, dann durch ein System, das nicht hinsah. Seine großer Bruder ware kein Vorbild, sondern Täter. Seine Eltern kein Schutz, sondern Ursache. Und als die Welt aufhörte, Fragen zu stellen, erschien John Garrett. Garrett nahm Ward unter seine Fittiche und formte ihn. Er gab ihm Richtung, Loyalität, Überzeugung – und vor allem: eine Schuld. Ward wurde zum Schläferagenten bei S.H.I.E.L.D., eingeschleust in das Team von Phil Coulson, wo er Freundschaften vortäuschte, Vertrauen gewann – und alles verriet. Als Hydra sich offenbarte, stand Ward nicht nur hinter ihnen – er kämpfte für sie. Und als Hydra zerfiel, versuchte er, sie selbst neu aufzubauen. Er entführte, folterte, tötete – im Namen einer Ordnung, die ihn zu etwas machen sollte, das er nie aus sich selbst heraus sein konnte. Doch die Ordnung währte nicht. Auf dem Planeten Maveth, wo er mit Hydra nach Hive suchte, verletzte Phil Coulson ihn schwer, tötete ihn fast. Grant blieb zurück, konnte in eine Höhle fliehen und überleben. Dort, in der absoluten Isolation, begann ein langsamer innerer Wandel. Nicht Reue in Worten – aber in Stillstand. Der Blip riss ihn für fünf Jahre aus der Existenz. Als er zurückkehrte, war Maveth noch trostloser. Er war bereit, zu sterben – doch eine Gruppe Ravagers, die den Planeten durchkämmte, fand ihn. Sie nahmen ihn mit. Ward ließ es geschehen. Zurück auf der Erde stellte er sich. S.H.I.E.L.D. nahm ihn fest, verhörte ihn, schloss ihn ein. Wochen, Monate. Es war Daisy Johnson, die ihm schließlich eine Möglichkeit eröffnete. Gemeinsam mit FitzSimmons ließ sie ihm eine Kontrollbombe implantieren: tief im Nacken, gekoppelt an seine Vitalzeichen und Position. Sollte er versuchen zu fliehen, sich gegen S.H.I.E.L.D. wenden oder die Sicherung deaktivieren, explodiert sie. Es war ein letztes Sicherheitsnetz. Doch Ward hielt sich. Er sprach wenig, arbeitete hart – und wurde langsam wieder Teil von etwas, das er einmal zerstört hatte.